Mamadou mit seinem kleinen Bruder

Update Mai 2022

Liebe Patinnen und Paten, liebe Freunde von Malika Vision,

kürzlich erreichte mich die traurige Nachricht, dass die Mutter von Madamou Gaye überraschend gestorben ist. Mamadou ist eines unserer Kinder aus Dakar, er besucht die Schule Les petits génies. Offenbar hatte Frau Gaye Herzprobleme, von denen sie Mincady aber nie berichtet hatte.

Mamadous Mutter mit ihrem kleinen Sohn
Mamadous Mutter mit ihrem kleinen Sohn

Mamadou lebt mit seinen Geschwistern und seinen Tanten im großelterlichen Haus, die Großmutter ist allerdings schon lange gestorben. Die Ehe seiner Eltern ist in die Brüche gegangen, die Mutter hielt sich und ihre Kinder mit Tagelöhnerarbeiten über Wasser. Der Vater kümmert sich nicht um seine Kinder. Es ist unvorstellbar, was in diesem Buben nun vorgeht.

Um die Familie zu unterstützen, suchen wir einen Paten/eine Patin für Mamadous kleinen Bruder.

Senegal leidet auch unter den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Die Preise für Lebensmittel haben sich seit Kriegsausbruch verdoppelt. Mincady bemüht sich um den Kauf eines dritten Feldes, damit wir unsere Familien besser unterstützen können.

Mamadou mit seinem kleinen Bruder
Mamadou mit seinem kleinen Bruder

Unser Feld in Boune ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer zu erreichen. Wenn Mincady am Mittwoch Zwiebeln, Salat, Kohl und Minze von unserem Feld nach Malika zu den Familien transportiert, ist er auf eine Pferdekutsche angewiesen. PKWs können auf den schlechten Straßen nicht fahren. Um den Warentransport zu erleichtern, erwägen wir nun den Kauf eines Pferdes samt Kutsche. Derzeit sind die Preise für Pferde sehr hoch, es wurde uns empfohlen, bis nach dem sog. „hivernage“, der Regenzeit, zu warten. Wir haben die Anschaffung auf den Herbst verschoben.

Unsere ersten Patenkinder werden im Sommer ihre Berufsausbildung beenden, Binta im Restaurantfach und Awa als Schneiderin.

Nogaye macht im Rahmen ihrer Ausbildung zur Restaurantfachkraft ein Praktikum im besten Hotel in Saly im touristischen Zentrum Senegals, ca. 60 km von Dakar entfernt. Sie ist sehr stolz, in einem so schönen Ambiente arbeiten zu dürfen. Nogaye kommt aus unvorstellbar armen Verhältnissen.

Unsere Arbeit soll ja nicht nur den Kindern, sondern der sog. „famille élastique“ zugutekommen. Mehrfach habe ich berichtet, wie wichtig die Großmütter für das Überleben der Kinder ist. Umso mehr freue ich mich, dass wir genügend finanzielle Mittel haben, um zwei Omas ärztliche Behandlungen zu bezahlen. Aber auch unsere Patenkinder brauchen Hilfe:  Awa hat eine Brille erhalten, Mbuegue muss wegen einer Augenerkrankung regelmäßig in die Klinik zur Nachkontrolle. Aissatou ist Asthmatikerin und leidet an starkem Heuschnupfen. Auch ihre Behandlungskosten haben wir übernommen. Fatou wurde als kleines Mädchen von einer herabstürzenden Mauer an der Hüfte verletzt, sie hat neue orthopädische Schuhe erhalten. Sie hofft darauf, dass Malika Vision ihr mit einer Operation der Hüfte ein schmerzfreies Leben ermöglichen wird, wenn sie ausgewachsen ist.

Auch dieses Jahr haben wir unsere Familien im Ramadan wieder mit einer kleinen Extragabe finanziell unterstützt.

Von ganzem Herzen danke ich allen Paten und Spendern für ihre Hilfe. Ohne Sie/Euch könnte Malika Vision nicht arbeiten.

Ich plane, im Herbst zum Schulanfang endlich wieder nach Dakar zu reisen. Mincady hat mir kürzlich erzählt, dass die Fluggesellschaften aufgerufen wurden, genug Kerosin für die Rückreise als Reserve mitzubringen. Am Flughafen Dakar war zu wenig Kerosin vorhanden.

Herzliche Grüße

Sabine Leibl
1. Vorstand Malika Vision e.V.