Liebe Patinnen und Paten, liebe Freunde von Malika Vision,
Mincady und ich stehen in täglichem Kontakt, um über die politische Situation im Senegal, unsere Familien und über unsere Arbeit in Malika und Dakar zu sprechen. Im Gespräch ergeben sich Ideen, wie wir unsere Patenfamilien unterstützen können.
Binta, unsere erste Absolventin, sucht seit ihrem Abschluss im Restaurantfach eine Arbeitsstelle. Bei der Arbeitsplatzsuche stellte sich heraus, dass sie keinen Personalausweis hat. Allerdings kann sie keine Arbeitsstelle ohne dieses Dokument antreten. Mincady und ich haben nun besprochen, allen Jugendlichen ab 16 einen Personausweis ausstellen zu lassen und aus Vereinsmitteln zu bezahlen, da die Kosten für senegalesiche Verhältnisse überdurchschnittlich hoch sind. Binta beginnt heute ihr unbezahltes Praktikum (eine bezahlte Stelle hat sie ohne Berufserfahrung noch nicht gefunden) in einem Hotel am Lac Rose, einem beliebten Ausflugsgebiet in der Banlieue von Dakar. Wir werden ihr einen Fahrtkostenzuschuss und ein kleines Taschengeld zur Verfügung stellen, um ihr zu ermöglichen, ihre Familie ein wenig zu unterstützen.
Eine Patin, selbst Berufsmusikerin, schrieb mir, sie würde sich freuen, wenn wir unsere Patenkinder auch musikalisch bilden könnten. Mincady und ich möchten ein Konzept erarbeiten, wie wir diese Idee umsetzen können. Leider können wir unseren Tanzunterricht nicht mehr anbieten, da uns das Rathaus von Malika den großen Saal nicht mehr zur Verfügung stellt. Die Aline Sitoe Diatta-Schule erhält ein neues Gebäude, wir hoffen, dass dort Platz ist für den beliebten Tanzunterricht. Zunächst aber werden wir die Zwillinge Awa und Adama Mbaye, zwei talentierte Mädchen, musikalisch fördern. Mincady hat kürzlich zwei Gitarren erworben und gibt den beiden am Samstag nach seinem wöchentlichen Besuch in Malika Gitarrenunterricht. Später wird diese Aufgabe Laye übernehmen, dessen Kinder Binta, Pape Samba (Salif) und Makhtar die Aline Sitoe Diatta Schule in Malika besuchen und der sein Geld mit Schreinerarbeiten und Gitarrespiel verdient.
Fatou Diouf, Nogaye Kanes Cousine, hat ein kleines Schwesterchen bekommen. Die Geburt musste leider per Kaiserschnitt erfolgen, die junge Mutter ist sehr schwach und braucht Unterstützung. Wir haben der Familie eine finanzielle Unterstützung von 25.000 cfa (knapp 40 €) für den Kauf von Medikamenten zugesagt.
Nogayes Familie gehört mit der Familie von Ndeye Sokhna und Bouya zu den ärmsten in Malika. Die hygienischen und sanitären Bedingungen sind äusserst prekär. Eine einfache Toilette, wie es sie früher in Italien gab, würde die größte Not lindern.
Dank der großzügigen Spende von rund 2.500 € eines unserer Gründungsmitglieder, die für Malika Vision Einkaufsbeutel, Rucksäcke, Lavendelsäckchen und vieles mehr näht, können wir unsere Idee umsetzen. Die drei Familien erhalten aus diesem Sonderfonds Toiletten. Mincady überbringt heute die frohe Botschaft.
Bei unserer letzten Vereinssitzung im November haben wir beschlossen, Mincady nach München einzuladen. Im Rahmen eines senegalesischen Abends wird er dann über seine Arbeit in Malika sprechen und sich euren Fragen stellen.
Morgen habe ich einen Termin beim Kreisverwaltungsreferat, um dort die Ausstellung einer sog. Verpflichtungserklärung zu beantragen. Dieses Dokument muss Mincady dann bei der deutschen Botschaft in Dakar vorlegen, die darüber entscheiden wird, ob er nach Deutschland einreisen darf.
Wir hoffen, ihn vor den bayerischen Sommerferien am Flughafen München begrüßen zu dürfen.
Andreas und ich werden dieses Jahr noch die Webseite aktualisieren und teilweise ins Französische übersetzen. So kann Mincady den Familien die Seite von Malika Vision im Internet vorstellen. Unser junger Fußballstar Bouya wird sich freuen, wenn er sein Foto im Bayerntrikot im Internet sieht und Lamine, der seit Oktober die polytechnische Schule, Fachbereich Elektrotechnik besucht, wird stolz sein auf sein Foto des ersten Praktikums:
Vielen Dank auch für die weiteren großzügigen Einzelspenden von 1.000 – 2.000 € von der Mutter meiner musikalischen Freunde aus Kindheitstagen, dem Ehemann einer lieben Allianzkollegin und die großzügige monatliche Unterstützung meiner treuen Freunde und Vereinsmitglieder. Diese Geldmittel verwenden wir in erster Linie für Medikamente, ärztliche Behandlungen, Lebensmittelspenden und andere nicht vorhersehbare Kosten.
Herzliche Grüße und alles Gute.
Sabine Leibl, 1. Vorstand Malika Vision e.V